Dass wir bei TWISE Fans des Jobsharing-Modells sind, dürfte klar sein. Schließlich haben wir uns der Mission verschrieben, die female talent pipeline zu stärken und die Arbeitswelt so zu gestalten, dass Chancengerechtigkeit, Flexibilität, Kreativität und beruflicher Erfolg nicht nur leere Versprechen bleiben. Jobsharing erfüllt all das und mehr: Es ist eine Lösung für diejenigen, die sich nicht in starre 9-to-5-Strukturen pressen lassen wollen oder können und die ihren Alltag jenseits des Schreibtisches ebenso wichtig nehmen wie die Karriereleiter. Und weil es manchmal mehr braucht als leidenschaftliche Worte, haben wir hier sieben (ein halb) Fakten zusammengetragen, die zeigen, dass Jobsharing das Superhero-Modell der Arbeitswelt von morgen ist.
1. Jobsharing – Teilzeit, aber besser
Teilzeit liegt im Trend: 2023 arbeiteten rund 13 Millionen Deutsche in Teilzeit, das sind satte 30,2 % aller Erwerbstätigen. Aber warum Teilzeit, wenn man Flexibilität auch besser nutzen kann? Jobsharing kombiniert die Vorteile von Teilzeit mit beruflicher Verantwortung. Hier geht es nämlich eben nicht nur darum, die Arbeitszeit zu verkürzen, sondern Verantwortung und Expertise zu teilen – und neue Chancen zu eröffnen.
Die Hälfte der Teilzeitkräfte gibt an, bewusst weniger zu arbeiten – oft, um mehr Zeit für Familie oder persönliche Interessen zu haben. Interessant dabei ist der klare Unterschied zwischen den Geschlechtern: 2023 nannten 32,9 % der Frauen familiäre Verpflichtungen als Hauptgrund für Teilzeit, während dies bei Männern nur 7,9 % betraf. Hier zeigt sich, wie sehr Jobsharing Frauen unterstützen kann, Beruf und Familie besser zu vereinen, ohne ihre Karriere auf Eis zu legen.
Unternehmen, die Jobsharing anbieten, profitieren also doppelt. Sie greifen auf einen riesigen Talentpool von qualifizierten Teilzeitkräften zurück und schaffen gleichzeitig mehr Flexibilität und Innovation im Team. Es ist also nicht nur ein Modell für Arbeitnehmer:innen, sondern auch ein echter Gewinn für Arbeitgeber:innen.
Quelle: Statistisches Bundesamt, 2023
2. Doppelt performt besser: Jobsharing als Powerbooster
96 % der Führungskräfte sind sich einig: Job-Tandems bringen doppelte Power ins Team. Wenn zwei Köpfe ihre Stärken kombinieren, entsteht ein Kompetenz-Boost, der zu schnelleren und besseren Entscheidungen führt – genau das, was die moderne Arbeitswelt braucht.
Und als ob das nicht genug wäre, bewerten 92 % der Befragten die Flexibilität von Job-Tandems als besser oder gleichwertig zu Einzelpersonen. Zwei, die sich den Rücken freihalten und agil auf Veränderungen reagieren? Ein echter Erfolgsfaktor.
Quelle: HHN/TWISE, 2022: Wissenschaftliche Befragung von Tandem-Führungskräften*
3. Bye bye, Burnout: Job-Tandems stärken die Nerven
Immer alles alleine meistern zu müssen, kann zu enormem Stress führen. Und der wächst mit steigender Verantwortung. Mit Jobsharing hat das ein Ende. Zwei Menschen teilen sich nicht nur die Arbeit, sondern auch den Druck. Eine Studie der Hochschule Heilbronn in Zusammenarbeit mit TWISE zeigt, dass 88 % der Führungskräfte, die Jobsharer:innen im Team haben, feststellen, dass diese weniger anfällig für Burnout sind. Ein Modell, das sowohl für die Nerven als auch für den Erfolg gut ist? Ja bitte!
Quelle: HHN/TWISE, 2022*
4. Female Empowerment beginnt im Tandem
Statistisch gesehen starten Frauen nach der Uni gleichauf mit ihren männlichen Kollegen – bis sie nach der Geburt des ersten Kindes ihre Arbeitszeit reduzieren. Plötzlich wird der Aufstieg in die Chefetage zum Balanceakt. Genau hier kommt Jobsharing ins Spiel: Das Modell schafft die Flexibilität, die Frauen brauchen, um auch in Teilzeit ihre Karriere weiter voranzutreiben. TWISE hilft Unternehmen, ihre weiblichen Talente zu halten und Diversität bis ins Top-Management zu fördern. Unser Ziel? Eine vielfältigere und gerechtere Arbeitswelt bis 2030.
Und das Modell wirkt: Bei der Zurich Versicherung beispielsweise führte Jobsharing zu einem beeindruckenden Anstieg von 19% bei den Bewerbungen von Frauen auf Führungspositionen. Denn mit Jobsharing entfällt die Wahl zwischen Karriere und Familie – hier geht beides.
Quellen: Zurich Insurance Group, 2022; BMFSFJ/TWISE, 2023
5. Tandems machen happy
Job-Tandems sind die Dreamteams der modernen Arbeitswelt: Laut einer Studie des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung (WZB) geben 92 % der Befragten an, mit ihrer Arbeit im Jobsharing sehr zufrieden zu sein – und liegen damit deutlich über der Zufriedenheit in klassischen Arbeitsmodellen, die lediglich 82 % erreichen. Besonders die Zusammenarbeit im Tandem wird hochgeschätzt: Über 95 % loben die positive Atmosphäre und reibungslose Abstimmung. Frauen profitieren dabei besonders vom Modell – 93 % der weiblichen Jobsharer:innen bewerten ihre Arbeit im Tandem als äußerst zufriedenstellend. Jobsharing erweist sich damit nicht nur als produktives Arbeitsmodell, sondern auch als Garant für eine kollegiale und inspirierende Teamdynamik.
Quelle: WZB-Studie, 2019: "Ich arbeite ganz anders und besser als früher: Praxis und Potenziale von Jobsharing in Unternehmen" .
6. Politischer Rückenwind: Jobsharing auf dem Vormarsch
Wenn die Politik aktiv wird, steht fest: Hier bewegt sich etwas Großes. Das BMFSFJ (Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend) fördert zum Beispiel Projekte, die Jobsharing als Modell für Teilzeit-Führungskräfte voranbringen. Und auch Bildungseinrichtungen sind aktiv: Das Harriet Taylor Mill-Institut für Ökonomie und Geschlechterforschung an der Hochschule für Wirtschaft und Recht (HWR) Berlin entwickelt aktuell praxisnahe Handlungsempfehlungen, um Jobsharing in Unternehmen und Behörden zu etablieren. In unseren obersten Bundesbehörden wurden Teilzeit-Führungspositionen bereits eingeführt, was zeigt, dass die Politik hier eine klare Richtung vorgibt: Eine zukunftsfähige Arbeitswelt, die Flexibilität und Führungsverantwortung vereint.
Quelle: Statistisches Bundesamt, 2023; BMFSFJ - Handlungsempfehlungen für Führungsmodelle
7. Great Job, Great Britain! Jobsharing-Vorbild für Deutschland
Während Deutschland aufholt, sind die Briten uns bereits einen Schritt voraus: 2022 setzten rund 48 % der Unternehmen in Großbritannien auf Jobsharing, während es in Deutschland nur 27 % sind. Aber warum ist das so? In Großbritannien hat sich Jobsharing seit der Pandemie als Modell etabliert – besonders im öffentlichen Sektor und bei Unternehmen, die auf eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf setzen. Ein Schlüsselfaktor ist der Druck von Arbeitnehmer:innen, die vermehrt nach flexiblen, aber verantwortungsvollen Arbeitsmodellen suchen. Ein klarer Gewinn für die Work-Life-Balance. Zusätzlich dazu hat die britische Regierung frühzeitig Rahmenbedingungen geschaffen, die solche Modelle unterstützen und fördern. Seit 2014 beispielsweise haben alle Arbeitnehmer:innen mit mindestens sechs Monaten Betriebszugehörigkeit das Recht, flexible Arbeitszeiten zu beantragen – ein Schritt, der Jobsharing besonders gefördert hat. Auch Initiativen wie die "Work-Life-Balance Campaign", die Unternehmen zur Förderung familienfreundlicher Strukturen und Arbeitszeiten motivierte, halfen dabei, solche Modelle fest in der Arbeitskultur zu verankern – was gerade nach der Pandemie auf großes Interesse stieß.
Wir bei TWISE arbeiten daran, diese Lücke zu schließen, indem wir Tandeminteressierte eine Matchingplattform bieten (TWISEmatch) und Unternehmen von der Pilotierung bis zur Skalierung des Jobsharing-Modells begleiten. Unser Matching-Algorithmus twAIse sorgt dabei dafür, dass die Chemie zwischen den Tandem-Partner:innen stimmt und beide effektiv und erfolgreich zusammenarbeiten. Mit maßgeschneiderten Onboarding-Programmen und strategischen Roadshows werden Bedenken im Team oder bei Kollegen beseitigt und das Tandem-Modell erfolgreich integriert.
Quelle: BMFSFJ, 2022; WeJobShare
7 ½ Fun Fact: Jobsharing im Weißen Haus
Schon gewusst? Der ehemalige US-Vizepräsident Al Gore bildete während seiner Zeit im US-Kongress ein Tandem mit seinem Kollegen Tim Wirth. Gemeinsam führten sie ein Büro, während Gore die Hälfte der Woche in Washington war und Wirth in Colorado. Ein prominentes Beispiel für die erfolgreiche Umsetzung von Jobsharing in der Politik. Mehr davon, bitte!
* Die wissenschaftliche Befragung der Hochschule Heilbronn in Zusammenarbeit mit TWISE aus dem Jahr 2022 untersucht, wie sich das Jobsharing-Modell auf die Produktivität von Tandems auswirkt im Vergleich zur Produktivität von Einzelpersonen. Wesentliche Faktoren waren dabei Agilität, Belastbarkeit, Innovationskraft, Kollaboration, Qualität der Entscheidungen und Zufriedenheit. Befragt wurden Vorgesetzte mit Erfahrung in der Führung von Tandems und einzelnen Vollzeitkräften. Ziel der Studie war es, die Vorteile von Jobsharing aufzuzeigen und praxisnahe Handlungsempfehlungen für Unternehmen zu entwickeln, die Tandem-Modelle integrieren möchten. Dabei wurden sowohl produktivitätssteigernde Effekte als auch die positiven Auswirkungen auf das Wohlbefinden und die Work-Life-Balance von Führungskräften in Job-Tandems beleuchtet.